lundi 16 février 2015

Kochen und Essen in Gent + Verlosung

Mit dem ersten Teil meiner Gentführung habe ich Euch Wesentliches vorenthalten. Denn man könnte sagen, wir haben an dem Wochenende hauptsächlich gefuttert, quer durch die Genter Küchen. Und nicht nur gefuttert, sondern auch gekocht! Mein erster Kochkurs! (Mal abgesehen von dem VHS-Kurs zu dem mich meine Mutter allen ernstes mit 14 Jahren (oder so) schickte und ich als Assistenz uuuralten Ehemännern Nudelwasserkochen beibrachte. (Oder so. Die Erinnerung ist (zum Glück) dumpf.))



Das wird jetzt n bisschen viel, weil eben so viel Gutes und es könnte sein, dass Ihr danach satt vom Gucken seid. Oder nicht. Und dann habe ich was für Euch! So als mundenden Abschluss quasi. Aber jetzt mal von vorn. Guten Morgen!

Frühstück

Die Superette. Da muss man sich wohlfühlen. Empfangen wird man von einer Holztheke. Natürlich bleiben freundliche Gesichter nicht aus, aber die Theke ist n schönes Teil, samt dem Blick auf Brot und Puderzuckerleckereien in der Auslage. Weiter schweift der Blick entlang des Tresens für die Getränkezubereitung, in die offene Küche und dem gleichgroßen Bereich mit Holzofen aus dem ein lecker Brot nach dem anderen kommt. Dazwischen stehen in Reihen alte Holztische und -stühle und die Wohnzimmerecke hinten am Fenster mit Sofa ist sofort unser. Die Wände sind abgerockt, mit bunten Bildern behangen und Stehlampen aus vergangenen Zeiten stehen rum.

Hier kann man, und das Schlimme für wissenshungrige Genterkunder, möchte (!) man am liebsten vom Frühstück bis zum Abendbrot bleiben. Hinter dem Konzept stehen Fachleute, Sternekoch und wohlverdiente Preise. Anzumerken ist das der Atmosphäre nicht. Locker isses und eben verdammt lecker.

Ich wähle den Spelt Toast. Eine Brotscheibe mit irgendwas und ordentlich Puderzucker obenauf. Kenne ich nicht, also bestellt. Ich möchte mich ja immer hinlegen bei Leckeralarm. Dementsprechend verstumme ich vollends, sinke tiiiief in den altrosa Sessel, genieße die Sonne am Hinterkopf und den nicht ahnend fantastischen Geschmack im Mund. Holunderbeeren sind mit im Spiel und Frangipane. I
ch Fooddoofi musste erstmal nachlesen was das ist, also das F. ist für die Cremekruste zuständig. Heidewitzka, irre lecker!

Guldenspoorstraat 29, 9000 Gent
geöffnet Mi-So 9-17 und 18.30-22 Uhr











Ein anders netter Ort zum Frühstücken ist das Pain Perdu. Übersetzt, verlorenes Brot
Klingt das nicht schön? Mir ist dabei nach einer poetischsinnlichen Kurzgeschichte... 
Und eigentlich isses nur n Armer Ritter. Bumms. Ernüchterung.


Ziemlich hip ist das Pain Perdu, sagte Annemarie
unsere Stadtführerin, sie ist oft da. Beim ersten Blick durch die Scheiben habe ich ein Pendant zum kölschen krampfig hippen Café Schmitz befürchtet und bekomme ein charmantes Café mit einer guten Mischung freundlicher Menschen. Die Räume, mal hoch und weit, mal kleiner und mit Holzvertäfelung, Kamin, Stufen und Wintergarten strahlen Gemütlichkeit aus. Das Duttfrollein, das uns bedient hat, ist eine sympathisch zerzauste Hipsterfrau. Sie bringt Tee in zauberhaften kleinen Kannen und Beilagen auf Holzbrettchen.

Praktischerweise ist das Café direkt neben Yuzu, ich erzählte beim letzten Mal davon. Also einfach so lange cafétieren bis Herr Vanaise die Türen öffnet, ne!?






Mittagessen
 

Es geht zum Fastfoodladen mit slow Fleischbällchenglück zu
Balls & Glory von Fernsehkoch Wim Ballieu. Er hat je einen Laden in Gent und Antwerpen, desweiteren Foodtrucks und in ausgewählten Geschäften gibbet die Bällekes ebenso. Für Eilige gibt es sie als Klassiker oder den 'Ball of the Day' in Fastfoodmanier als 'Ball on the Go'. Wir eilen nicht.
 
Durch eine schwarze alte Holztür geht es in ein noch schöneres Treppenhaus. Treppenhaus mit Bierbankgarnitur und Altbau mit Glasanbau. Und das trifft es. Bodenständige Küche in saulecker, nett designtes Ambiente mit lockerer Athmosphäre. Das Fleisch ist bedacht "gutes" und das Konzept prämiert.

Wasser und Obst steht schon gratis auf den Tischen und wir bekommen erstmal eine Holzschale voll Salat für alle, mit Spinat, Rote Beete, Feta, Walnüssen und Quinoa (← ich Fooddoofi wieder mit fragenden Augen). Die hausgemachte Limonade mit Zitronengras ist ein Gaumentraum. Und dann kamen die Ballen. Die gibt es mit verschiedenen Füllungen: z.B. Hähnchen und Apfel, Chicorèe und Senf, Champignon und Trüffel auf einem mit saisonalem Gemüse durchmischten 
Kartoffelstampfbett. Bei Phantasiereichtum und Hang zur Albernheit, hat man schnell kotzende Grobi's vor sich. Phantasie aus.

Jakobijnenstraat 6, 9000 Gent
geöffnet Mo-Sa 10-21 Uhr











Nächstes Mittagsmahl. Bei Avalon isst man variantenreich und fleischlos oder vegan und hier findet unser Kochkurs mit der Besitzerin und Kochbuchautorin Tine Tomme statt. Entlang gemütlicher Stuben geht es durch eine kleine Holztür in den Hinterraum mit angegliederter Terrasse und Küche. Hier lassen wir uns nieder und Tine erzählt uns von ihrer Philosophie. Der hohe Anspruch ans Essen im Einklang mit ethischen Werten wird mit saisonalen Produkten von Bauern aus der Region erfüllt. Bei einem hat Avalon Anteile erworben und sichert sich auf diese Weise einen Teil des Gemüsebedarfs und dem Bauern sein Einkommen (Stichwort: SoLaWi/Solidarische Landwirtschaft).

Los geht es mit dem Schnibbeln für die Vorspeise. Kürbis, Fenchel, geröstete Zwiebeln und Knoblauch werden püriert und in Gläser gefüllt. Obenauf setzt sich eine Austernpilz-Tempura, umstreuselt mit in Sojaöl geschwenkten gerösteten Kürbiskernen. Lecker!

Während wir uns des Weiteren bekochen lassen dürfen, lädt uns Tine auf einen Blick in die Küche ein. Viel Lecker, bisschen Hektik und draußen wartet schon das Artischockensüppchen und allerelei köstliches Gemüse an Reis auf uns.

Rundrum ein gelungenes Konzept und gutes Essen mit bestem Gewissen. Und wieder stelle ich fest, was heute "teils so fürchterlich" in Mode ist, war in meiner Kindheit ganz normal. Danke Mama!

Geldmunt 32, 9000 Gent
geöffnet Di-Sa 11.30-14.30 und am 1. Fr+Sa ab 19 Uhr








Abendbrot


Am Abend der "Erleuchtung" (Spannungsbogen zum nächsten und letzten Gent-Teil) geht es in den Bauch der Stadshal, dem Belfort. Dort futtern wir uns per rotierendem Tellertausch quer durch die belgische Küche, natürlich nebst gepflegt belgischem Bier.

Los geht es mit
Garnaalkroket mit Noordzeegarnalen. Ist nun keine Augenweide. Weggeguckt und reingeschippt, schmecken die Garnelenvarianten besser als gedacht. Weiter mit Waterzooi. Das hat weniger mit Wasser zu tun als mit viel Gemüse, Kartoffeln, Kräutern, Fisch oder Hähnchen oder oder oder... also: Eintopf, n bisschen was flüssiger. Und dann kommt von links Stoofvlees in der kleinen Terrine angereicht. Das ist eine Art Gulasch, wird mit süßem Bier hergestellt und nebst Pommes serviert.

Emile Braunplein 40, 9000 Gent
geöffnet Di-So 11.30-14 und 18-22 Uhr

 



Am letzten Abend gehen wir im Couer d' Artichaut was schicka essen. In dem Ghent Marriott Hotel angegliederten Restaurant ist mal n Zehner mehr pro Gericht zu zücken.

Das Gesetz der rotierenden Teller vergessen die Hälfte von uns
leider/glückselig vertieft ins Essen. Was zum Gucken gab es auch; aus dem Fenster direkt auf's Wasser, die schöne Stadtkulisse... und drin. Wir blickten auf wildes Tapetenmuster, schlichte einfach angelehnte Spiegel und laaange Armlampen (nenne ich jetzt mal so). In einem anderen Raum sitzen Gäste inmitten von Büchern oder unter Tellern.

Korenlei 10, 9000 Gent
geöffnet Mo-Sa 6.30-10.30, 12-15 und 18.30-22 Uhr
So 7-10.30 und 11.30-15 Uhr








Ein Abend fehlt noch. Denn eigentlich sollte man da weiter machen wo man morgens gemütlich glücklich aufgehört hat. Die wunderbare Superette hat ne Schwester - De Vitrine wurde uns wärmstens empfohlen. Ich schreibe das hier, damit auch ich beim nächsten Mal weiß wo ich unbedingt hin muss!

So. Satt oder Appetit?

Mit ein bisschen Geduld und Glück lasse ich einem von Euch den versprochenen mundenden Abschluss in Form von belgischen schokoladigen Köstlichkeiten zukommen → Verlooosung! Wenn Du teilnehmen magst, sag mir bis zum Verlosungsende am Sonntag, 22. Februar 2015 welcher meiner Gaumentipps Deiner Geschmacksneugier am nächsten kommt und nenne mir Deine E-Mail-Adresse.

Noch mal ein
großes herzliches Danke für die Reise nach Gent an Visit Flanders!
Liebe Grüße :) M (... auf der Suche nach Lecka.)

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