mardi 9 février 2016

Roger Willemsen . Warum geht mir sein Gehen so nah?



Roger Willemsen ist am Sonntag gestorben. Es geht weiter und die Gedanken hängen an der Nachricht von gestern. Die Gedanken spulen ab was war und spülen an, was berührte und morgen bleibt. Warum geht es mir so nah? Ich kenne den Mann nicht! Ich erlebe mich immer schon weit entfernt von jeglichem Fankultus.

Schnickschnack. Roger Willemsen hat berührt.

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Ich habe seine Sprache bewundert, seine ganz eigene Melodie und Stimmfarbe, seinen Geist. Roger Willemsen sticht heraus!

Rückblickend, war die Fernsehsendung „Willemsens Woche“ 1994-1998 wahrscheinlich mein Kennenlernen dieses Mannes in der Öffentlichkeit. Danach folgten weitere Sendungen, Bücher, Lesungen, ... dank derer ich nur zu gern seinen Gedanken folgte. Mal mehr, mal weniger, so ich es denn mitbekam. Ich mag seine kindliche Neugier, seinen Enthusiasmus,
Intellekt, Humor und (ja,) seinen Sexappeal. Ich bewundere seine Präzision, seinen ungekünstelten Charme, mit dem er Gesprächspartner messerscharf, aber ohne einen Zug der Entblößung, demaskieren und durchs Gespräch tragen konnte. Ich schätze seine Feinfühligkeit, Gesprächsführung, sein Zuhören und Weiterdenken, sein erfrischendes Stolpern und Berappeln, seine Wissbegierde und Wortgewandtheit. Er löste Neugierde aus, nach seinem weltlichen und geistigen Erleben, nach seiner Person, ich mag den Anti-Spießer in ihm.

Er machte Banalitäten zu wundersamen Kostbarkeiten, seine Schnelligkeit überrumpelte auf beste Weise zu feinsten Gedankenreisen und er riss mit einer wohltuenden Selbstverständlichkeit Tabus den Mantel vom Leib.


Roger Willemsen, ich wünsche dir eine gute Reise und bedanke mich für deinen Geist und deine Liebe zum Wort. Das bleibt!

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