jeudi 4 février 2016

Mer stonn zesamme .... oder: 3 Gründe, warum ich Karneval so mag!


1. Verwandlung

Sich zu verwandeln, in eine andere Haut zu schlüpfen, mit Textilien, Make Up und Dönekes einen "Charakter" zu schaffen, das macht mir schon immer Spass. Theaterfundi (wie ist die Mehrzahl von Fundus?), 2.Hand-Kaufhäuser, ... sind mir n Schlaraffenland!



2. Musik

Nu binich n Kind vom Land.
Da gibts Rumtata-Schützenverein-Blasmusik - geh mir fott! "Das knallrote Gummiboot" war lustig und dann war auch schon Schluss mit der volkstümlichen Musikliebe. In Urlauben in Istrien und Portugal, habe ich den Wert von Volksmusik neu entdeckt. Auf den Stadtfesten und in Spilunken liefen häufig eben nicht die Charthits rauf und runter, nein, volkstümliche Musik erzählt die Geschichten eines Landes, einer Stadt, von den Menschen. Das ging ans Herz, mal fröhlich, mal melancholisch, immer vereinend - eine wunderbare Stimmung! Und so sind ed hück de kölschen Lieder die ich lauthals mitsinge (wenn auch nicht janz textsicher, aber lippenlesenjeübt).






3. Miteinander


Aber was ich an Karneval so richtig richtig mag? Ed ess ejal wo do her kommst, wat do mähs, wat do kanns, wie ahl do bess, wie do aussiehst, ob mit abben Bein oder mit Wod em Bauch. Es ist eine Einladung zum Urlaub. Urlaub vom Alltag, von Sorgen und Routine.

Da steht ne Biene neben dir, eigentlich Frisörin in Düsseldorf, die in ihrer Freizeit sonst ihre kranken Eltern pflegt. Der Indianer, eigentlich Geschäftsführer in der IT-Branche aus Groningen, ist jedes Jahr in Köln und freut sich wie immer mit seinen Jungs von früher n paar Tage zu feiern. Da drüben schunkelt der Pirat, eigentlich Zimmermeister aus Bern, frisch geschieden, der nach einem Herzinfarkt sein Leben ändern will und noch nicht weiß wie.

An der Theke ist die Matrosin, eigentlich Anwältin in Köln - alles tutti. Der Minion da hinten ist stolz auf sich, dass er es trotz heftigem Depressionsschub geschafft hat, raus zu gehen.
Der kölsche Jung hat sich grad ne halve Hahn geholt, heute als Cowboy, er hat sich jüngst in Berlin selbständig gemacht und fühlt sich saugut, weil er s endlich gewagt hat.

Da auf der Fensterbank hüpft ne Waldfee, eigentlich Redakteurin bei nem bayerischen Lokalblatt, sie ist frisch verliebt.
Da hinten ist n Clown, der war Student in Syrien, hat eine monatelange Flucht hinter sich und ist vor nem Jahr nach Köln gekommen. In der Schlange zum Klo steht ne Schneeflocke, eigentlich Erzieherin und tagein tagaus in Nürnberg auf Arbeitssuche.

Auf der Bank schunkeln zwischen
Marge und Homer Simpson
aus Köln, Dracula und Maikäfer aus dem Kosovo, sie sind aus der Heimat geflohen und in Köln gelandet, sie ist gerade wieder schwanger, sie wollen eine bessere Zukunft für ihre beiden Kinder, geben alles dafür und haben Schiss abgeschoben zu werden. Der Typ in Trainingsjacke holt gerade n Kranz Kölsch, eigentlich isser n Vertriebler, kommt aus Riesa und ist gerade auf Dienstreise im Rheinland, ist hier so reingeraten.

In der Ecke knutscht n Elch n Feuerwehrmann.
Der Hippie guckt ständig auf's Handy, seine Freundin schickte ihn mit seinen Kumpels feiern, aber er denkt immer an seine kleine Tochter, die gerade noch 40°Grad Fieber hatte. Der Schlumpf guckt n bisschen wirr und hofft, dass man seine Film- und Fernsehprominenz nicht entlarvt. Da vorne sind lauter Frösche, die haben sich im Skiurlaub kennengelernt und kommen aus Kiel, Bochum, Kaiserslautern, Cottbus und Dormagen um sich in Köln wiederzusehen.

Hinter dir
ist n Rotkäppchen, eigentlich isse Unternehmensberaterin in Köln und findet den Cop, eigentlich Fleischereifachverkäufer in Tübingen, ziemlich gut.

Sie schunkeln, sie singen, haben gemeinsam eine gute Zeit.

Leev Jröß Ihr all, ob jeck oder nicht
Alaaf, Helau, Ahoi, Hajo und Lünsche Hallü!

Maren
oder Natascha ↓ oder so.


0 commentaires:

sms zu sagen © 2015 - 2016 : All Rights Reserved