lundi 21 octobre 2013

Apfelfest + Zeitreise

Das vergangene Wochenende in der Heimat endete mit einem Familienbesuch beim Apfelfest. Kommt Ihr mit?

Rappelvoll war's. Bläser sorgten für Stimmung, 
Kinder tobten im Stroh oder suchten das Glück auf dem Rücken der Pferde. Menschen buddelten auf dem Feld nach Kartoffeln oder rangen um den ersten Platz beim Kartoffelschälwettbewerb. Eine große Vielfalt an Kostbarkeiten leerte den Geldbeutel und füllte Bauch und Taschen. Päuschen gab's bei Reibekuchen mit Apfelmus und Holunderapfelpunsch auf dem ehemaligen Heuboden oder auf Bänken auf dem alten Kopfsteinpflaster, wo vor 70 Jahren noch eine Haltestelle für den Bus war, der mitten über den Hof fuhr. (Ob das noch jemad weiß? Mama war in Erzähllaune, sehr schön!)

18. Sauerländer Apfelfest in Werdohl
Erläuterung der zahlreichen (teils vergessenen) Apfelsorten 
Erzeugnisse aus Schafwolle + herbstliches Pflanzenmeer
Kartoffelgraben + Heuburgen



Kerzenziehen + Kettcar-Parcour

Blasmusik + Erdäpfel jeder Art
Noch mehr Äpfel, frisch gepresster Apfelsaft + Holzkunst, Gans genau im Blick

Die weltallerbesten Kartoffelchips (Gerät wurde von zwei Jungs in der Garage erfunden)

Pause: Weite, Ruhe, Erinnerung































































































































Auf dem Weg von Hof zu Hof / von Dösseln zur Brenge über den Hügel erzählte meine Mutter weiter von früher. Wie die Wälder gerodet wurden um neue Felder zu bestellen, alte Wege, neue Wege, Tante Erna, Oma Linna und ... und von Opa Hugo (mein Uropa).


Anekdötchen am Feldrand: Hugo wies den Helfern zur Kartoffelernte je ein "Maal" zu. Ein "Maal" seien etwa 20 Meter gewesen. Ich fragte, wie man "Maal" schreibt. Meine Mutter antwortete prompt und mit Nachdruck: "Das - schreibt - man - nicht!"
Wir mussten sehr lachen. Machen statt Reden! So'ne "doofe" Frage hat vor 100 Jahren wohl keiner gestellt. ;) (Hab's gefunden und interessant, dass die alte Maßeinheit angeblich nur in Norwegen und der Schweiz verwendet worden sein soll.)

Info zu den Lerchenfenstern + Blick auf die Brenge


Meinen fragenden Blick, ob der viereckigen nicht besäten Flächen auf den Felder, beantwortete mir meine Mutter bevor wir es dann Weiß auf Grün nachlesen konnten. Lerchenfenster. Lerchen gehören zu den gefährdeten Vogelarten und die leeren Feldflächen werten ihren Lebensraum auf. Schön so.


Von hinten kamen wir zum Hof der Eltern meiner Mutter. (Jetzt gehört alles dem Zweitgeborenen, dem männlichen Nachfolger; meine Mutter ging als Erstgeborene, aber Mädchen, leer aus. Wie üblich damals.) Und da ist auch der Obsthof, der mittlerweile leider sehr verkümmert ist. Früher habe ich mich dort von dem Pferd (was da manchmal stand) von Mirabellenbaum zu Pflaumenbaum tragen lassen. Laufen war nur sehr schwer möglich mit dem vollen Obstbauch. Klar.



Das  alte Bauernhaus von Oma heute, mit ehemaligem Heuboden drüber und ehemaligem Kuhstall hintenan, Ex-Schweinstall im Hintergrund, Ex-Backes und Ex-Jägerhaus daneben. Bevor es verputzt wurde, zeigte es sich im schönsten Bruchsteinkleid. Seitdem meine Großmutter nicht mehr lebt, mietet dort jemand mit Liebe für Schwedendesign. Mir graust's bei dem Spinksen durch die Fenster und ich vermisse den blumenreichen Garten, den Teich - ja, und den Obsthof. Aber nicht nur das Schwedendesign ... Bei allem was leider Schlimmes im Haus passiert ist, die Türen sind heute für uns verschlossen, gut so, aber die Natur drumrum ist früher wie heute heilsam und immer einen Besuch wert.

Mit oder ohne Kindern sind die Hof- und Naturführungen nur zu empfehlen - falls Ihr mal ins Sauerland kommt. Oder einfach über die vielen Hügel spazieren und tiiiief atmen mit Blick in die sanfte Weite. (Erst seit dem ich weg bin, weiß ich meine Heimat zu schätzen. Ts.)


Mit groooßem Neffen (frische 14 J.) Ausruhen im Stroh + schön war der Tag!

Wieder daheim inkl. Mitbringsel

Am Stand eines gemeinnützigen Vereins gab es Handarbeiten aus feinstem Leinen zu Tiefstpreisen. Also mehrere Tücher ausgewählt und das doppelte gezahlt für die goldenen Hände in Litauen.
Bei den Schafwolleerzeugnissen habe ich mich in das Fell der Schnucke verguckt. Und da ja bald Weihnachten ist, fand sich schnell eine Gönnerin ( D A N K E ) und so drückte ich mich mit dem Fell über dem erhitzten Arm durch die Besuchermenge. An den fühlenden Händen und auflächelnden Gesichtern gemessen, dürfte sich dem glücklichen Leben der Heidschnucken, jetzt in einigen Heimen eine glückliche Fellwärme anschließen. 
Ein Stück vom Blumenmeer musste ebenso mit und am Wegesrand abgezwackte Knallerbsen- und Lärchenzweige, aus dem Hofladen Hochprozentiges, Lesestoff und die Blaue Anneliese.

Liebe Grüße :) Euer Landei Minza






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