lundi 6 janvier 2014

Immanuel-Kirche in Köln


Noch vor ein paar Wochen weihnachtetetetete es sehr und anlässlich unserer Büroweihnachtsfeier waren wir bei schönstem Sonnenschein zum Architekturschwank unter anderem hier. ↓



Die Immanuel-Kirche
in Köln-Flittard/Stammheim wurde im März 2013 eingeweiht. Die Bestandsgebäude der zusammengelegten Gemeinden von Stammheim und Flittard ließen aufgrund der Bausubstanz und räumlichen Defizite keine Sanierung zu. Die Kosten trugen sich durch den Verkauf des ehemaligen Kirchengrundstücks, einer beachtlichen Summe von Spendengeldern der Gemeindemitglieder und Zuschüssen vom Kirchenverband.


Der Baukörper liegt inmitten eines gemischten Wohngebiets, auf einer Grünfläche mit altem Baumbestand, erhöht vom Straßenraum. Siedlungen aus den 50er Jahren säumen den Stadtteil, ein Neubaugebiet wird aktuell erschlossen.

Der holzverkleidete Glockenturm und die Treppenanlage  aus Beton markieren den Zugang. Kirche und Kapelle, in gleicher finnischer Lärchenverkleidung, stehen auf Rasenflächen zwischen vereinzelten Birken und Buchen.


Über das schräg gestellte Foyer betritt man das hochräumige Mittelschiff über dem die positiv/negativ gestufte Empore liegt. Der Kirchenraum weitet sich, Licht fällt über dem Altar durch das Himmelsfenster herab über die Holzlamellenwand, die in ihrer Kleinteiligkeit farblich die Lichtwirkung unterstützt. Dahinter befindet sich die Orgel, schemenhaft zu erahnen. 




Von dem zentralen Raum gehen allseitig Nebenräume ab, die mittels mobiler Holzwände große Flexibilität in der Nutzung bieten. Konzerte, Feste, Lesungen, Vorträge, parallel stattfindende Gruppentreffen und Kurse – vieles ist möglich.



180° gedreht, fällt der Blick auf die aufwärts gefaltete Empore deren Abschluss eine mattierte Glasscheibe bildet, durch die sich, heran getreten, der weich gezeichnete Baumbestand erahnen lässt. Die Lichtwirkung je nach Lichteinfall, der Einsatz von dezentem, schlicht gefasstem künstlichen Licht, die sich zum Fenster schräg verjüngenden Holzstufen, Rückzug und doch dabei, ... das macht die Empore zum Wohlfühlort, einschmiegen möchte man sich.






Die Kapelle, etwas zurück gesetzt neben dem Gotteshaus, ist sehr klein, sehr fein. Hier finden Gebetstreffen statt, musikalisch meditative Taizé-Gebete in der Advents- und Passionszeit  und von geliebten Menschen wird hier Abschied genommen. Wie im Gottesdienstraum fällt auch hier Licht über ein Himmelsfenster die mit Kreuz behangene Wand herunter. Umgeben von gebürsteten Holzwänden, sehr einfach, sehr klar, keine Ablenkung, Besinnung, Einkehr in wärmender Ruhe.






So klar die Architektur wirkt, die Innenräume hell, einfach und flexibel strukturiert, das raumumgebende weiß lasierte finnische Fichtenholz Wärme vermittelt, so fein und monumental zugleich die Holzlamellen den Raumrücken stärken, so störend wirkt leider das aus den alten Räumlichkeiten mitgebrachte Mobiliar. Altar, Kanzel und Taufbecken sind klobig, die Bestuhlung ist lediglich praktisch stapelbar - Fremdkörper. Aber davon abgesehen, ist es ein gelungener Ort zur inneren Einkehr und für ein aufgeschlossenes Gemeindeleben mit Bezug zum Stadtteilgeschehen.

Architekten Sauerbruch Hutton, beschränkter Wettbewerb 2009
Bauherr Ev. BrückenschlaggemeindeKöln-Flittard/Stammheim
Bauzeit 1 Jahr
Baukosten 3,7 Millionen
Bruttogeschossfläche 880 m²
Nachtrag: Deutscher Architektur Preis 2015 und Video des WDR

Wart Ihr schon hier?
Nachtrag: Ja + ich bin begeistert, wie man hier lesen kann!

Liebe Grüße :) Eure Minza

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