samedi 27 septembre 2014

Urlaub ist scheiße





So. Heute mal nix mit "Ach watt is das alles schön". Urlaubshalbzeit. Und? Bin ich entspannt? Nö. Ich übe mich daheim in Extrementspannung und - nix. Täglich denke ich an die Arbeit, täglich sehe ich die Liste (Autoinspektion, Steuererklärung, Dimmer im Wohnzimmer wechseln, usw.), täglich werde ich von sämtlichen Post-, Paketboten und Müllmännern beklingelt. Heidewitzka, wasn hier los? Klingel aus.

Meine Urlaubspläne: Ausstellungen im Müßiggang, mit Zeit knipsen und bloggen, im Garten buddeln, radeln und schwimmen, hier und da hinfahren, das Oberteil fertig nähen, mal wieder n Lied schreiben, zwischendurch fix doofe Sachen erledigen, Rumliegen im Park oder aufm Gartenbett, Freunde besuchen, schönstes Urlaubsfotos-Wetteifern bei Facebook & Co. und untröstliche Urlaubsprobleme anderer (schon das dritte Mal nach Los Angeles + Ferienhäuser sind ein echter Klotz am Bein + WIR wissen gar nicht wo wir hinfahren sollen) → ausblenden!

Pffff. Die Luft ist raus wie der Saft aussem Klapprechner als herzlicher Empfang zu Urlaubsbeginn. Ich will weg. Weg weg weg.




Urlaubswillige im Umkreis: Fehlanzeige. Pärchen freuen sich auf Zeit miteinander, die Familien sowieso. Nahestehende machen Urlaube, da lächelt die Finanzministerin in mir nur müde oder sie sind ständig arbeitend unterwegs und wollen einfach nur Zuhause sein oder ... es passt urlaubsmäßig einfach nicht.

Was abfällt sind Tagesausflüge (ja, is nett, aber kein Urlaub) und alle 1-2 Jahre ne Wochen-Pauschalreise (ein Kompromiss, der aber den Akku immerhin mal wieder von der Null schubst). Puh. Alleine wegfahren? Jaja, mache ich. Tagsüber tippitoppi, zwei Abende ganz ok, ab dem dritten Abend trostlos. Freude teilen ist einfach schöner als vor Gefühligkeit zu implodieren.

Spannendes Leutekennenlernen? Man ist doch nie allein? Jesses. Ich bin die Sorte, die "Leute kennenlernen" schomma ziemlich anstrengend findet und zur Selbstfindung brauche ich nicht per Backpacker ans andere Ende der Welt und Cluburlaube mit Party, Sport, Saufen, Wattsindwiralletollundhabenspaß und dem dazu passenden Menschenschlag, damit kannste mich jagen.



Köln ist toll, der Blick in den Himmel, die Hände in der Erde, radeln am Rhein, schwimmen im Regen, ... also was ich will denn noch? Fahren bis schön ist, gemeinsam woanders sein und das mal so 10 Tage, 14, Träumchen wären drei Wochen (wo man ja angeblich erst so richtig entspannt). Ich würde gerne Städtegucken (die kleinen, die großen) oder Radwandern, Kulturschnuppern, Segeln, mit langen Weilen am Strand sein, im Schnee die Bretter drunter schnallen ... oder einfach gucken was passiert. Zwei Tage wären gerade schon suuuper! Aber nicht (auch das noch) alleine, nicht mit iiirgendwem.

Ja, sicher, Urlaub kann bepaart, befreundet oder mit de Familich ähnlich nichtfruchtend sein. Kompromissschwere Entscheidung für Berge oder Meer, Urlaub als Beziehungslupe, Bedürfnisse und Erwartungen prallen aufeinander, Spannungen zwischen süßem Nichtstun und Bewegungsdrang, zu viel Nähe deckt Distanz auf und der Lütte verzichtet auch im Urlaub nicht auf unruhigen Schlaf.

Andere machen sich gar keinen Kopp um sone Sachen. Beneidenswert? Manchmal, allerdings. Und doch vorübergehend. Ich habe numa n Kopp, der mir schomma im Wege liegt, und das ist mir in der Summe dann doch lieber als treudoof und wahllos debil grinsend umher zu floppen.




So. Genug gemoppert. Ich habe Arbeit, ich habe Urlaub, ich habe ne nette Bude, ich bin nicht allein, ich bin gesund, ich habe keinen Angehörigen zu Hause der meiner 24Std.-Pflege bedarf, ich bin nicht arm, ich bin flexibel. Ich habe ein Luxusproblem und für heute einen Frustabladeblog.

Ich, ich, ich. Und Ihr? Alles tutti an der Urlaubsfront? Ich wünsche es Euch! (Will es nur gerade nicht wissen.)

Also schlürfe ich mein Wasser, getarnt als Samstagskaffee bei Ninja, gucke in den Weltenbummlerhimmel (der so tut, als sei nix, hat wahrscheinlich auch noch recht, der Arschhimmel) und Grüße in heaven in die Runde bei Katja. Für kurz raffen sich dazu meine Schmolllippen zum Lächeln auf.

Minza

... auf dem Weg zum Gartenbuddeln, die Sonne scheint. Mpf.

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